Das Projekt «Ich muss mal eben raus aus meiner Haut» setzt sich zusammen aus vier Solowerken von unterschiedlicher Dauer zwischen 10 und 20 Minuten. Die Solowerke einzeln aufgeführt möchten gerne Teil anderer Events sein, und zusammen präsentiert sind sie ein abwechslungsreiches, vielschichtiges Programm, welches nicht nur das Thema – die Suche nach dem eigenen Weg – sondern auch die Kunstform Tanz aus verschiedenen Winkeln zeigt.
In jedem der Solowerke überlässt sich die Tänzerin der Veränderung durch das Tun, lotet sie aus und spielt mit ihr. Sucht ihren eigenen Weg zwischen Anpassung und Widerstand, Kompromiss und Freiheit, Innen und Aussen, Horchen und Agieren. Die Veränderung muss sie nicht weit bringen, nur ein Stück weit. Denn grosse Veränderungen beginnen mit kleinen Schritten.
Das Projekt wurde unterstützt von Albert Koechlin Stiftung, Ernst Göhner Stiftung, FUKA Fonds, Migros Kulturprozent, Kulturstöd Malmö, Kultur Skåne, Landskrona Teatern, Barnens Scen, Region Gotland
Tänzerin und ZuschauerIn sind während einigen Minuten nur füreinander da. Claudine Ulrich tanzt blind, für den einen Gast. This happens because of us setzt einen Kontrapunkt zu der zunehmend digitalen Kommunikation, deren Ziel ist, ein Maximum an Personen zu erreichen, aber dafür auf Bildschirme und damit zwei Ebenen reduziert wird. Das Solo geht auf Tuchfühlung - Publikum und Tänzerin begegnen sich eins zu eins, mit Schwerpunkt auf der haptischen und taktilen Ebene.
Von diesem Werk existieren mit Absicht keine Fotos oder Videos. Für Veranstalter gibt es ausführlichere Dokumentation.
Kritischer Blick, kopierte Posen, kecke Einblicke, - eine Frau probiert sich aus. Sie macht nach, was sie in den Medien von weiblichen Stars als Bild in sich aufgenommen hat. Anfangs wirken Gestik und Körpersprache fast fremd, gefangen im gespiegelten Bild, nicht sie selbst. Das Bild zerfällt, zerbricht an der eigenen Empfindung und der Fokus verschiebt sich - der Körper findet die ihm eigene Sprache, Lust und Eleganz. Sich selbst vergessend ist sie schliesslich eins mit sich und der sie umgebenden Wirklichkeit.
Mitten auf der Bühne ein Töpfertonquader und eine Frau. Im Raum das Gefühl einer Schwere, die auf dem menschlichen Körper lastet. Seine Muskeln sind gespannt, der Atem geht schwer, das Gewicht noch länger zu halten scheint beinahe unmöglich. Derweil bleibt der Ton stumm, passiv und ohne Widerstand. Doch die Frau gibt nicht auf, quält sich, wird wütend, rechnet ab: Es ist Zeit, loszulassen. Die Befreiung geht nicht ohne Gefühl von Angst und Verlust. Am Ende entsteht Freiraum, bereit für neue Inhalte.
OROPENDOLA ist ein hängendes Schneckenhaus, ein Nest, ein Rückzugsort mit Aussicht. Die Besitzerin ist eine verschrobene Herrscherin im eigenen Reich, von der Aussenwelt gleichermassen abgeschirmt und bedrängt. Schiebend, gleitend, sitzend, fallend und kletternd bewegt sie sich zwischen Ruhe und Chaos, zwischen Sicherheit und Unbehagen, zwischen drinnen und draussen. OROPENDOLA als Zufluchts- und Rückzugsort? ORODPENDOLA als ein abgeschottenes Leben in einer einengenden Zelle? Sie denkt nach und nimmt Stellung auf ihre ganz eigene Weise.